Erfolgreiche Rezertifizierung für das Dysplasiezentrum der Frauenklinik

Das Dysplasiezentrum der Frauenklinik wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ausgezeichnet. Die Zertifizierung bestätigt die Qualität der Früherkennung und Prävention von Gebärmutterhalskrebs. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem gynäkologischen Krebszentrum ermöglicht eine durchgängige, qualitativ hochstehende Betreuung von der Vorsorgeuntersuchung bis zu einer allfälligen Therapie. In der Schweiz sind vier Dysplasieeinheiten von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.

Die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung mit Papanicolaou (PAP)-Test-Abstrich und dem Humanen Papillomviren (HPV)-Test ist eine der erfolgreichsten Krebs-Screening-Methoden der modernen Medizin. Seit dieses Screening zur Früherkennung von Zellveränderungen (Dysplasien) in der Mitte des 20. Jahrhunderts in zahlreichen europäischen Ländern eingeführt wurde, erkranken viel weniger Frauen an Gebärmutterhalskrebs als zuvor. Gleichzeitig ist die Zahl der Dysplasien jedoch stark ansteigend. Regelmässige Kontrollen und Behandlungen sind entscheidend, damit sich daraus keine Kerbserkrankungen entwickeln. (Weiterführende Informationen siehe auch Swiss Med Forum. 2019;19(3738):608-610). 

 

 

Dysplasiezentrum der Frauenklinik - eine von vier zertifizierten Dysplasie-Einheiten der Schweiz

 

Mit der Zertifizierung trägt die Deutsche Krebsgesellschaft der hohen Relevanz der Vorsorgeuntersuchung Rechnung. Evaluiert werden Qualitätskriterien der Prävention, Früherkennung und Therapie, fachliche Spezialisierungen der Gynäkologinnen und Gynäkologen mit kontinuierlichen Weiterbildungen sowie die Garantie des Erreichens von Mindestfallzahlen der Dysplasie-Einheit.

 

Das Dysplasiezentrum der Frauenklinik ist seit 2015 nach den Vorgaben der DKG zertifiziert und hat nun erfolgreich die Rezertifizierung erlangt. Zu den Grundvoraussetzungen der Zertifizierung gehört auch die enge Zusammenarbeit mit dem ebenfalls nach DKG-Kriterien zertifizierten Gynäkologischen Krebszentrum. Damit wird für die Patientinnen eine durchgängige Versorgung von der Diagnose bis hin zur Therapie sichergestellt. Das heisst, dass die Gynäkologin bzw. der Gynäkologe des Dysplasiezentrums Teil des Ärzteteams ist, welches für die fachübergreifende Betreuung der Patientinnen verantwortlich ist. Gleichzeitig werden Krankheitsbilder der Patientinnen in einer Tumorkonferenz mit Vertretungen aus Gynäkologie, Chirurgie und Dermatologie besprochen, damit eine entsprechende Therapie definiert werden kann. 

 

Dysplasiezentrum der Frauenklinik – interdisziplinäre Kompetenz und universitäre Forschungsarbeit

 

Zum umfassenden Spektrum des Dysplasiezentrums der Frauenklinik gehören neben Dysplasieuntersuchungen der Zervix auch umfangreiche Abklärungen bei Erkrankungen der Vulva, die nicht selten zu bösartigen Veränderungen führen. In enger Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten der Dermatologie und Chirurgie wird das Krankheitsbild einer Patientin evaluiert und ein für die Patientin individualisierter Behandlungsweg definiert. 

 

Als universitäres Zentrum ist das Dysplasiezentrum an zahlreichen Forschungsprojekten beteiligt und bietet spezialisierte Therapien, die dem neuesten Stand der Forschung gerecht werden, so zum Beispiel die Lasertherapie bei Lichen sclerosus. 

 

Im Team arbeiten Gynäkologinnen und Gynäkologen, die der Arbeitsgruppe für Kolposkopie (AKOL) im Rahmen der Schweizer Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) angehören. Diese Arbeitsgruppe erarbeitet nach neuesten internationalen Erkenntnissen Richtlinien und Empfehlungen für die Schweizer Gynäkologen zur Überwachung und Therapie der Dysplasien.

 

Weiterführende Links

Dr. med. Elke Krause, Oberärztin Dysplasiezentrum Frauenklinik Bern