Newsletter Nr. 25, April 2023

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Wir haben es alle gehört und gelesen. Das Inselspital ist wie viele andere öffentliche Spitäler in die roten Zahlen gerutscht. Zwei Landspitäler müssen, nicht zuletzt auch aus finanziellen Überlegungen, geschlossen werden. Was bedeutet das für krebskranke Menschen im Kanton Bern?

Krebsbehandlungen werden am Inselspital weiterhin auf hohem Niveau angeboten. Patientinnen und Patienten aus den Spitälern Münsingen und Tiefenau können daher an das Inselspital wechseln. Die Mittel für das Universitäre Cancer Center Inselspital stehen trotz finanzieller Schieflage weiterhin bereit. Dies ist nicht selbstverständlich und gleichzeitig eine Verpflichtung, unsere bisherige Arbeit mit ganzem Elan fortzusetzen.

Freundliche Grüsse
Ihr Jörg Beyer

 

Die beste Lösung ist nicht immer perfekt

Nicht alle Krebspatientinnen und Krebspatienten können während der Behandlung nach Hause gehen. Wer gesundheitlich angeschlagen ist oder eine komplexe Therapie erhält, wird auf einer Bettenstation behandelt. Disponentin Brigitte Herrmann sorgt dafür, dass alle rechtzeitig ihr Zimmer bekommen.

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Tumorzellen erwärmen und damit den Effekt der Strahlentherapie verbessern

Strahlensensibilisierung der Tumorzellen durch Wärme oder lokales Fieber – das ist das Prinzip der Hyperthermie. Seit Sommer 2022 bietet das Inselspital als einziges Universitätsspital der Schweiz seinen Patientinnen und Patienten sowohl Oberflächen- als auch Tiefenhyperthermie-Behandlungen in Kombination mit der Strahlentherapie an.

Bei der Hyperthermie wird mit Mikrowellen eine moderate Temperaturerhöhung auf 39 bis 43°C lokal im Tumor erzeugt und in enger zeitlicher Beziehung mit einer Bestrahlung angewendet.
Sie wirkt nicht primär zytotoxisch auf die Krebszellen, sondern sensibilisiert sie für die Angriffspunkte der Bestrahlung (Radiosensitizer) und hat einen immunmodulatorischen Effekt.

Bereits bei Temperaturen ab 39°C kommt es zu einer Vasodilatation der Gefässe mit verbesserter Perfusion des Tumors, was zu einer erhöhten Sauerstoffkonzentration und damit zu vermehrten strahleninduzierten DNA-Schäden in den Tumorzellen führt.
Diese können jedoch von den Krebszellen durch Reparaturmechanismen teilweise rückgängig gemacht werden. Eine durch die Hyperthermie induzierte Temperaturerhöhung auf über 41 °C kann diese Reparaturmechanismen zusätzlich hemmen und damit zu einem höheren Effekt der Radiotherapie beitragen.

Je nach Lokalisation des Tumors und Bezug zur Körperoberfläche, wird zwischen der Oberflächenhyperthermie (bis 4 cm von der Hautoberfläche) oder der Tiefenhyperthermie (mehr als 4 cm von der Hautoberfläche) unterschieden. Hierzu werden unterschiedliche Geräte eingesetzt.

Wann Hyperthermie?

Die Hyperthermie ist in Situationen indiziert, in denen eine alleinige Erhöhung der Bestrahlungsdosis nicht erfolgversprechend oder nicht möglich ist. Dies kann in folgenden Situationen der Fall sein:

  • Tumoren mit erhöhter Strahlenresistenz (z. B. Sarkome, Melanome)
  • Grossvolumige, organverdrängende Tumoren, die schon aufgrund ihrer Grösse strahlenresistenter sind
  • Kontakt eines Tumors zu strahlenempfindlichem Gewebe (z. B. Darm, Nerven), das die zur Tumorkontrolle benötigte Bestrahlungsdosis einschränkt
  • Inoperable Tumoren, bei denen der tumorkontrollierende Effekt der Bestrahlung zusätzlich erhöht werden soll
  • Vorbestrahlte Regionen mit eingeschränkten Strahlenreserven und fibrotischem, schlecht durchblutetem Gewebe

Hyperthermie und Bestrahlung, Universitätsklinik für Radio-Onkologie

Fortbildungen in der Palliativ Care

Fortbildung Grundlagen interprofessioneller Basiskurs 2023
Zielgruppe: Mitarbeitende aller Berufsgruppen (z. B. Physiotherapie, Ernährungsberatung, Seelsorge, Sozialarbeit, Psychoonkologie, Pflege, FaGe, Pflegeassistent:innen), die sich die Grundlagen der allgemeinen Palliative Care aneignen möchten.
Start: im Mai 2023.
Die finden alle Details hier.

Fortbildung Basiskurs Palliativmedizin für Ärztinnen und Ärzte
Zielgruppe: Ärztinnen und Ärzte
Start: im Sommer 2023.
Das Anmeldeformular finden Sie hier.

CAS in Psychoonkologie
Das CAS wird von der Universität Basel in Kooperation mit der Krebsliga Bern angeboten. Es ist in der Schweiz das einzige umfassende Angebot zur Qualifikation in der Psychoonkologie. Der Lehrgang besteht seit über 20 Jahren, wurde stets weiterentwickelt und 2022 überarbeitet.
Start: im Herbst.
Sie finden alle Details hier.
Online-Infoveranstaltungen

Das Melanom – Vorsorge und aktuelle Behandlungsmöglichkeiten

Ein Informationsabend

Das Melanom ist eine häufige Krebserkrankung, auch bei jungen Menschen. Wir stellen Ihnen die Möglichkeiten der Früherkennung und Behandlung vor. Das ist eine gute Gelegenheit, Fragen direkt an die Expertinnen und den Experten zu stellen.

Zur Veranstaltung

Save the Date: Seminar zu geriatrischer Onkologie am SASRO-Meeting

1. September 2023, Kursaal Bern: Am zweiten Tag der Jahrestagung der Scientific Association of Swiss Radiation Oncology (SASRO) steht ein Seminar zu Geriatrischer Onkologie auf dem Programm.
Anmeldung und Registrierung

26. April 2023