Unser Angebot
Die Diagnose eines bösartigen Tumors stellt für jede Patientin und jeden Patienten ein einschneidendes Ereignis dar. In der Zeit kurz vor und nach der endgültigen Diagnose finden viele Untersuchungen statt, um die Diagnose zu sichern und die Ausbreitung des Sarkoms festzustellen (Röntgenuntersuchungen, Gewebeprobe des Tumors etc.).
Sobald alle Resultate vorliegen, werden diese von Spezialisten aller Fachgebiete beurteilt. Sie empfehlen die bestmögliche Therapie und leiten diese so rasch wie möglich ein. Obwohl die Therapie, sei es Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie, meist mit körperlichen Einschränkungen und auch psychischen Belastungssituationen verbunden ist, wird dieser Abschnitt häufig als angenehmer empfunden als die Zeit vor dem Therapiebeginn.
Nach Abschluss der Therapie wird mit dem Ziel, einen Krankheitsrückfall früh zu entdecken, ein Nachsorgeplan zusammengestellt, um eine regelmässige Betreuung auch nach der Therapie sicherzustellen.
Wir bieten Ihnen
Wir bieten Ihnen
- eine qualitativ hochwertige und ganzheitliche Betreuung und Behandlung von Sarkompatienten nach internationalen Standards
- ein interdisziplinäres Team von Sarkomexperten verschiedenster Fachgebiete (Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologie, etc.)
- wöchentlich stattfindende Sarkomboards, an denen die Fachexperten die Patienten besprechen und zusammen eine Therapieempfehlung erarbeiten
- ein Patientencoach, der die Patienten als speziell ausgebildete Fachperson über den gesamten Krankheitsverlauf begleitet
- örtliche Nähe aller involvierten Fachgebiete auf dem Areal des Inselspitals
- Forschung und Weiterbildungen im Bereich der Weichteil - / und Knochentumoren
Das Sarkomzentrum lässt sich nach den Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2015 sowie den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizieren.
Diagnostik
Diagnostik
Die Diagnose eines Sarkoms ist nur durch eine Kombination von Untersuchungen zu stellen. Das erste Zeichen eines Sarkoms ist oftmals eine Schwellung, die sich über mehrere Wochen nicht vermindert. Beim Verdacht auf ein Weichteil – oder Knochensarkom erfolgt nach einer sorgfältigen Anamnese und kompletter körperlicher Untersuchung oft zunächst ein konventionelles Röntgenbild, gefolgt von einer Magnetresonanztomographie (MRT).
Skelettszintigraphie und Computertomographie der Lungen sind wichtig bei der Suche nach allfälligen Metastasen. Wenn nach erfolgter Bildgebung der Verdacht auf ein Sarkom weiterhin besteht, wird eine Biopsie des Tumors durchgeführt. Bei der Biopsie wird Gewebe des Tumors entnommen, aufbereitet und schliesslich von der Pathologie untersucht und eine definitive Diagnose gestellt. Die präzise Diagnosestellung ist dabei Grundlage für die folgenden Therapien, da jeder Sarkomtyp anders behandelt werden muss.
Sarkomboard
Sarkomboard
Ziel des Sarkomboards ist es, die aktuellen Sarkompatienten interdisziplinär zu besprechen und die weiteren Behandlungsschritte zu planen. Unser Sarkomboard setzt sich aktuell aus Sarkomspezialisten von 16 verschiedenen Kliniken zusammen, wobei von jeder Klinik ein Hauptverantwortlicher sowie einen Stellvertreter bestimmt werden. Während die Spezialisten der Orthopädie, Onkologie, Radioonkologie, Radiologie und Pathologie bei jedem Sarkomboard anwesend sind, nehmen die Sarkomexperten der anderen Kliniken je nach individueller Patientensituation teil. Alle am Sarkomboard involvierten Experten haben mehrjährige Erfahrung im Bereich der Sarkombehandlung und bilden sich regelmässig auf ihrem Fachgebiet weiter.
Therapie
Therapie
Die Behandlung von Weichteil- und Knochensarkomen ist komplex und erfordert die Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachrichtungen (Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, etc.). Um eine Sarkomerkrankung heilen zu können werden chirurgische, chemotherapeutische und strahlentherapeutische Behandlungen angewendet.
Während bei einigen Sarkomarten vor der Operation die Duchführung einer Chemotherapie zwingend ist (Osteo-, Ewingsarkom), werden andere Sarkomtypen wiederum zuerst operiert. Die genaue Art der Behandlung richtet sich nach dem individuellen Tumortyp und wird in Abhängigkeit vom Alter des Patienten, Allgemeinzustand des Patienten, Begleiterkrankungen aber auch von der Tumorlokalisation und Tumorausdehnung festgelegt.
Als Sarkomzentrum können wir Ihnen das gesamte Spektrum der Sarkomdiagnostik- und therapie aus einer Hand anbieten. Unser Therapieangebot wird zusätzlich mit der Möglichkeit der Teilnahme an Studien vervollständigt.
Chirurgische Therapie
Eine Heilung eines Sarkoms ist nur durch eine chirurgische Tumorentfernung möglich. Der Erfolg einer Operation hängt stark von der Grösse und Lokalisation des Tumors statt. Für die weitere Behandlung ist entscheidend, dass das Sarkom wenn möglich mit einem genügend grossen Sicherheitsabstand zum umliegenden Gewebe entfernt werden kann. Bei wenig aggressiven und einfach zu entfernenden Sarkomen, ist die alleinige chirurgische Tumorentfernung oft ausreichend.
Bei grossen und aggressiven Sarkomen oder wenn der Tumor nicht vollständig entfernt werden konnte, muss die Operation mit postoperativer Strahlentherapie und/oder Chemotherapie kombiniert werden. Eine chirurgische Tumorentfernung bedingt eine starke Zusammenarbeit zwischen Sarkomspezialisten verschiedenster Fachgebiete (z.B. Orthopädie, Angiologie, Plastische Chirurgie, Thoraxchirurgie, etc.) und sollte daher unbedingt an einem spezialisierten Zentrum wie dem Sarkomzentrum Bern stattfinden.
Radiotherapie (Bestrahlung)
Die Strahlentherapie nimmt in der Behandlung von Sarkomen neben der chirurgischen und medikamentösen Therapie einen wichtigen Stellenwert ein. Dabei wir das Sarkom durch ionisierende Strahlen mit hoher Energie bestrahlt. Ziel ist es, die DNA der Tumorzellen zu zerstören und somit ein weiteres Tumorwachstum zu verhindern. Als Bestrahlungstechnik kann perkutan (von aussen) mit einem Linearbeschleuniger oder von innen mittels Brachytherapie bestrahlt werden. Zusätzlich bieten wir auch intraoperative Radiotherapie (IORT) an, bei der direkt nach der Tumorentfernung in Zusammenarbeit mit dem Chirurgen die Tumorregion bestrahlt wird.
Die Bestrahlungen werden in den Räumlichkeiten der Universitätsklinik für Radio-Onkologie im Inselspital durchgeführt (ausser bei der IORT). Modernste Geräte und sämtliche wissenschaftlich überprüften und anerkannten Therapiemöglichkeiten stehen zur Behandlung von Sarkomen zur Verfügung.
Durch regelmässigen Austausch mit den anderen Organzentren und Fachbereichen des Tumorzentrums können wir Ihnen eine umfassende und qualitativ hohe Betreuung und Behandlung garantieren. Zur Website der Universitätsklinik für Radio-Onkologie
Chemotherapie
Mit der Chemotherapie kann ein Sarkom medikamentös behandelt werden. Die Chemotherapie kann neoadjuvant (vor einer Operation), adjuvant (nach einer Operation) oder palliativ (zur Symptomlinderung) eingesetzt werden. Vor einer chirurgischen Tumorentfernung hat die Chemotherapie das Ziel, den Tumor zu verkleinern, die nachfolgende Operation zu vereinfachen und die Wirksamkeit einer Strahlentherapie zu verbessern. Nach einer chirurgischen Tumorentfernung hat die Chemotherapie das Ziel, die von Auge nicht sichtbaren Resttumorzellen, die sich noch im Körper befinden, abzutöten und hilft möglicherweise dabei, das Rückfallrisiko zu vermindern. Die Chemotherapie verwendet Stoffe, die möglichst gezielt auf bestimmte Krebszellen wirken und diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen. Je nach Sarkomtyp kommt demzufolge ein anderes Chemotherapeutikum zur Anwendung. Weitere Informationen zur Chemotherapie finden Sie auf der Seite der medizinischen Onkologie.
Behandlungspartner
Behandlungspartner
Mit unserer Erfahrung und unserem fächerübergreifenden Wissen möchten wir Sie auf Ihrem Weg begleiten. Zur Unterstützung bieten wir Ihnen professionelle Hilfe in psychologischer, sozialer und körperlicher Hinsicht an. Das Sarkomzentrum wird für diese Zwecke seitens der Physiotherapie, Ergotherapie, Prothesenteam, Palliativteam, Psychoonkologie, Seelsorger und vom Sozialdienst mitgetragen. Über die nachfolgenden Links gelangen Sie zu den Internetseiten unserer Behandlungspartner:
Ergotherapie
Institut für Komplementärmedizin (IKOM)
Psychoonkologie, Universitätsklinik für medizinische Onkologie