Hirntumorzentrum
Für Betroffene ist der Weg von den ersten Symptomen oder Anzeichen bis zur Diagnose eines Hirntumors eine schwierige Zeit. Im Hirntumorzentrum des Inselspitals werden Patientinnen und Patienten mit gutartigen oder bösartigen Tumoren im Gehirn umfassend beraten, behandelt und unterstützt.
Die Heilungschancen sind von der Art des Tumors abhängig. Dieser wird durch die Bildgebung der Neuroradiologie und die Neuropathologie bestimmt.
Tumorkonferenz
Für die Behandlung eines Hirntumors wird jeder Einzelfall am Neuroonkologischen Tumorboard besprochen. Hier diskutieren Fachexperten aus
- der Neurochirurgie,
- der Neurologie,
- der Neuroradiologie,
- der Onkologie,
- der Pathologie,
- der Radiologie und der
- der Radio-Onkologie
gemeinsam die beste Behandlung. Ziel ist eine hohe Lebensqualität und eine möglichst lange Lebenserwartung trotz des Tumors.
Sprechstunden
Sprechstunden und Zweitmeinung für Patienten mit Hirntumor
Wir bieten spezifische Sprechstunden für Patienten mit Hirntumor bei unseren Spezialisten an.
Anmeldung:
Neurochirurgische Poliklinik
Neurozentrum
Freiburgstrasse 16
3010 Bern
E-Mail
Telefon: +41 31 632 27 32
Diagnostik bei Hirntumoren
Neuropathologie
Der Bereich Neuropathologie am Institut für Pathologie verfügt in Zusammenarbeit mit den Abteilungen für Molekularpathologie und Zytopathologie über das gesamte Methodenspektrum für eine moderne und umfassende Diagnostik von Hirntumoren – einschliesslich der immer wichtiger werdenden molekulargenetischen Untersuchungen sowie der Liquorzytologie.
Neuroradiologie
Ein relevanter Anteil der jährlich durchgeführten Magnetresonanztomografie (MRT) Untersuchungen am Institut für Interventionelle und Diagnostische Neuroradiologie werden im Rahmen der Erstabklärung von Hirntumoren und Hirntumor-Verlaufskontrollen durchgeführt.
Die Unterscheidung unterschiedlicher Hirntumoren aber auch Tumor-Verlaufskontrollen, insbesondere unter modernen Therapie-Regimen, stellen für den Neuroradiologen eine grosse Herausforderung dar. Beispielsweise können insbesondere nach kombinierter Radio-Chemotherapie tumorähnliche Veränderungen am Hirngewebe entstehen, die auch mit hochauflösenden MRT-Sequenzen nicht ohne weiteres von einem reellen Rezidiv-Tumor unterschieden werden können.
Es ist deshalb von zunehmender Bedeutung, dass ergänzende MRT-Sequenzen wie die MRT-Perfusion, die MRT-Spektroskopie (MRS), Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) oder eine funktionelle MRT (fMRT) durchgeführt werden.
Behandlung von Hirntumoren
Operation von Gehirntumoren
Die Operation – so minimalinvasiv wie möglich, radikal und trotzdem mit maximaler Sicherheit – ist bei den meisten Tumoren oder Metastasen die erste, wirksamste und wichtigste Behandlung.
Die Planung und genaue Durchführung der Operation entscheidet unmittelbar über den Erfolg und die Lebensqualität nach dem Eingriff. Die Ziele der Operation sind:
- die mikrochirurgisch komplette Resektion und
- der Nachweis der vollständigen Entfernung in einer frühen MRT-Kontrolle.
Bei malignen Tumoren sind sie die Grundlage für die notwendigen zusätzlichen Behandlungen. Die Operation eines Hirntumors sollte in einem Zentrum erfolgen, das über die neuen intraoperativen Technologien zur funktionellen Navigation, zur Überwachung der motorischen Bahnen und zur intraoperativen Bildgebung verfügt. Wichtig sind Erfahrungen in der individuellen Planung sowie im Risikomanagement – und dass diese Eingriffe häufig durchgeführt werden.
Universitätsklinik für Neurochirurgie
In der Universitätsklinik für Neurochirurgie behandeln Experten Erkrankungen am zentralen Nervensystem mit verschiedenen Operationsverfahren.
Medikamentöse Therapie bei Gehirntumoren
Wenn eine medikamentöse Therapie notwendig wird, laden wir Sie zunächst zu einem Gespräch mit einem Spezialisten der medizinischen Onkologie ein.
In unserem Zentrum haben wir Zugang zu allen wissenschaftlich geprüften medikamentösen Therapien wie auch neuartigen Therapieverfahren. Des Weiteren prüfen wir, ob Sie an einer unserer laufenden Studien teilnehmen können, wo neueste Therapien zur Anwendung kommen. So können wir Ihnen die für Sie am besten geeignete Behandlung anbieten.
Während der ganzen Behandlungszeit werden Sie von Ihrer Onkologin, Ihrem Onkologen und der spezialisierten Onkologiepflege betreut.
Strahlentherapie bei Gehirntumoren
Die Strahlentherapie nimmt in der Behandlung von Gehirntumoren und Hirnmetastasen neben der chirurgischen und medikamentösen Therapie einen wichtigen Stellenwert ein.
Die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Radio-Onkologie sind Hauptkooperationspartner des Neuroonkologischen Zentrums. Sie sind beim Festlegen des Therapiekonzeptes im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenz bereits in den Behandlungsprozess einbezogen.
Die Bestrahlungen werden in den Räumlichkeiten der Universitätsklinik für Radio-Onkologie im Inselspital durchgeführt. Sie werden von unseren Fachpersonen betreut und begleitet. Modernste Geräte wie beispielsweise der Novalis Linearbeschleuniger oder das CyberKnife und sämtliche wissenschaftlich überprüften und anerkannten Therapiemöglichkeiten stehen zur Behandlung bei Gehirntumoren und Hirnmetastasen zur Verfügung. Die Klinik für Radio-Onkologie am Inselspital ist eine der wenigen Kliniken in der Schweiz, welche spezialisiert ist auf die stereotaktische Radiochirurgie, die sowohl bei gutartigen Tumoren im Hirnbereich, wie auch bei Hirnmetastasen oder hirneigenen Tumoren angewendet wird.
Durch regelmässigen Austausch mit den anderen Organzentren und Fachbereichen des Tumorzentrums können wir Ihnen eine umfassende und qualitativ hohe Betreuung und Behandlung garantieren. Detaillierte Informationen zur Strahlentherapie finden Sie auf der Website der Radio-Onkologie.